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Woodstock: Sommer der Liebe, Teil 2

Zwei Jahre nach dem Summer of Love in Kalifornien bringt das legendäre Woodstock-Festival einen zweiten Höhepunkt der Hippie-Kultur.

Woodstock Foto: dpa

Warum Woodstock? Warum dieses unbedeutende Nest in den Catskill Mountains, 160 Kilometer nördlich von New York? Aus einem einzigen Grund: Weil sich Bob Dylan dort niedergelassen hatte. Genau darum wollten Artie Kornfeld und Michael Land in Woodstock ein Tonstudio aufbauen. Und genau darum planten sie in Woodstock mit zwei weiteren Männern ein großes Musikfestival. Drei Tage Love & Peace. Drei Tage noch einmal den Summer of Love erleben.

Sie rechneten groß: 40.000 Leute sollten kommen. Wie sich zeigte, rechneten sie nicht groß genug. Es wurden 400.000. Geld hatten sie auch keines, aber Investoren, die sich ein profitables Geschäft versprachen - was es nicht wurde.

Kein Geld, kein Gelände, kein Bühne...

Die Suche nach einem Festivalgelände bei Woodstock verlief auch schwierig. Die Gemeinde untersagte Veranstaltungen mit mehr als 5000 Teilnehmern. Am Ende fanden Sie ein Gelände, das ihnen ein Milchbauer für 54.000 Dollar vermietete - eigentlich viel zu spät. Die Zeit bis zum Festival war zu kurz.

Da gab es ein schönes natürliches Amphitheater. Aber der Aufbau klappte auch nicht. Das Team musste sich entscheiden: Bühne fertigbauen oder das Gelände umzäuneen? Sie ließen die Zäune weg.

160 km von New York bis Woodstock - komplett zugestaut

Am 16. August 1969 staute sich der Verkehr schon in den Straßen New Yorks. Bis rauf nach Woodstock herrschte Chaos. Die ersten Acts konnten nicht auftreten, weil sie auch im Stau steckten.

Warum Woodstock? Wegen Bob Dylan. Der absagte

Einige der Superstars hatten eh abgesagt. Die Rolling Stones und Led Zeppelin hatten keine Lust. John Lennon sollte mit dem Beatles kommen, bot aber stattdessen nur sich und die Plastic Ono Band. Die wollten die Veranstalter nicht. 

Und Bob Dylan, dessentwegen das alles überhaupt in Woodstock stattfand, sagte ebenfalls ab.

Regen, Schlamm, kein Essen - und keine Gewalt

Zur Eröffnung musste Richie Havens einspringen. Dem gingen die Songs aus. Also improvisierte er. Dann spielte der indische Sitar-Meister Ravi Shankar, einer der Inspiratoren der Beatles, vor allem George Harrisons. Es begann, zu regnen. Als Joan Baez am Abend auf die Bühne kam, war der halbe Platz verschlammt und kaum etwas zu sehen. 

Und die Pannen gingen weiter. Das Essen ging aus. In einer Gemeinde nahebei schmierten die Frauen 30.000 Sandwiches. Die wurden per Hubschrauber eingeflogen, ebenso wie ein Ärzteteam. 8000 Menschen mussten behandelt werden, allerdings kein einziger wegen Gewalt. Es gab nämlich keine Gewalt. Trotz Chaos blieb es ruhig. Am zweiten Tag beschlossen die Veranstalter, die Tickets nicht mehr zu kontrollieren und verkündete, Woodstock sei ab jetzt ein kostenloses Festival. Am Abend setzte der Abreisestrom ein.

Ein Film bewahrte die Veranstalter vor Schulden

Als am Ende am dritten Tag der eigentliche Headliner spielte, Jimi Hendrix, waren nur noch 40.000 Leute da. So what! Filmregisseur Martin Scorsese war die gesamte Zeit mit einem Team dabei und drehte eine Oscar-prämierte Doku. Die spielte 100 Millionen Dollar ein. Ein Teil des Geldes ging an die Veranstalter. Die konnten damit ihre Schulden begleichen. 

Und gingen als Schöpfer eines Weltereignisses in die Geschichte ein.

Alle Künstler des Woodstock-Festivals 1969

Tag 1: 15. August 1969

Richie Havens
Sweetwater
Bert Sommer
Tim Hardin
Ravi Shankar
Melanie
Arlo Guthrie
Joan Baez

Tag 2: 16. August 1969

Quill
Country Joe McDonald
Santana
John B. Sebastian
Keef Hartley Band
The Incredible String Band
Canned Heat
Mountain
Grateful Dead
Creedence Clearwater Revival

Tag 3: 17. August 1969

Joe Cocker
Country Joe and the Fish
Ten Years After
The Band
Johnny Winter
Blood, Sweat & Tears
Crosby, Stills, Nash & Young
Paul Butterfield Blues Band
Sha-Na-Na
Jimi Hendrix

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