Zum Hauptinhalt springen

Teilen:

Für immer «Magnum»: Der 80er-Jahre-Star Tom Selleck wird 80

Großgewachsen, blendendes Aussehen und dazu der markante Schnurrbart: Als Privatdetektiv Thomas Magnum wurde Tom Selleck zum TV-Star. Mit 80 Jahren macht der Schauspieler weiter.

OLDIE ANTENNE ANTENNE BAYERN GmbH & Co. KG
Schauspieler Tom Selleck Nina Prommer/epa/dpa

Los Angeles (dpa) - Seine Traumrolle liegt einige Jahrzehnte zurück: Als Privatdetektiv Thomas Magnum spielte sich Tom Selleck für immer in die Herzen von Millionen Fernsehzuschauern. In «Magnum» war er über acht Staffeln hinweg der lässige Privatdetektiv im bunten Hawaii-Hemd, der im roten Ferrari 308 durch Hawaii braust und Kriminalfälle löst. In den 80er Jahren galt er als einer der attraktivsten Männer der Welt. Am 29. Januar wird er 80 Jahre alt. Den berühmten Schnauzbart hat der Star als Markenzeichen behalten. 

Kein Ruhestand geplant 

Den trug er auch noch bei seiner letzten Serienrolle als Polizeichef Frank Reagan in der TV-Serie «Blue Bloods – Crime Scene New York». Seit 2010 kämpfte er vor der Kamera gegen Verbrecher in der Metropole an. Doch nach 293 Folgen ist die Serie im Dezember 2024 ausgelaufen. 

Sehr zum Unmut von Selleck, der «Blue Bloods» gerne fortgesetzt hätte. «Die Serie ist immer noch wahnsinnig erfolgreich, aber egal, was passiert, ich möchte weiterarbeiten», versicherte der Schauspieler im vorigen Mai im dpa-Interview. Sein ganzes Leben lang habe er vor der Kamera gestanden. Bis zum «letzten Job» wolle er weitermachen. 

Schon häufiger spielte er in Western mit, darunter «Quigley der Australier» (1990) und «Die Schattenreiter» (1982)- und auch mit 80 Jahren traut er sich das offenbar noch zu. Ein guter Western stehe immer auf seiner Liste, sagte er im Dezember der Zeitung «Parade». «Ich würde gerne wieder auf einem Pferd sitzen». 

Auch privat zieht Selleck das Landleben vor. Weitab von Los Angeles lebt er in Kalifornien auf einer Ranch - mit seiner zweiten Frau Jillie Mack (67). Die britische Schauspielerin hatte er in London auf der Bühne im «Cats»-Musical erstmals gesehen. 

In seiner 2024 veröffentlichten Autobiografie «Man kann nie wissen» beschreibt er die Hochzeit 1987 am Lake Tahoe im US-Bundesstaat Nevada: heimlich, um dem Rummel zu entgehen. Tochter Hannah kam im folgenden Jahr zur Welt. 

Lieber Sportler als Schauspieler

Wäre es nach Sellecks Wünschen gegangen, so wäre er heute nicht als Schauspieler, sondern als Sportler berühmt. «Ich hatte nicht das geringste Interesse daran, Schauspieler zu werden», schaute er 2024 im dpa-Interview und in seinen Memoiren auf den Beginn seiner Karriere zurück. «Ich war sehr scheu, und bin es immer noch.» 

Er trieb damals viel Sport und träumte von einer Karriere als Basketball-Profi. Als «glücklichen Zufall» beschrieb er seinen Einstieg ins Showgeschäft. Mit einem Pepsi-Werbespot verdiente der Betriebswirtschafts-Student Ende der 1960er Jahre in Los Angeles etwas Geld dazu. 

Dann landete er als Kandidat in der TV-Show «The Dating Game» vor der Kamera und weiter in einem Förderprogramm für junge Talente. Mit der noch unbekannten Farrah Fawcett flirtete er in einer Aperitif-Werbung, mit der betagten Sex-Ikone Mae West hatte er in «Myra Breckinridge – Mann oder Frau?» seinen ersten Filmauftritt. 

Als «Magnum» berühmt geworden

Nach vielen kleinen TV- und Filmrollen gelang ihm 1980 mit «Magnum» der Durchbruch. Selleck wurde zum international gefeierten Star und hatte den Ruf als Sexsymbol weg. Die Serie brachte ihm einen Golden Globe und einen Emmy ein - plus Einladungen zu großen Events. 

1985, bei einem Galadinner im Weißen Haus zu Ehren von Prinzessin Diana und Prinz Charles, zählte er neben John Travolta und Clint Eastwood zu den Star-Gästen. 

«Indy» verpasst

Doch die Hit-Serie forderte auch ihren Tribut. «Star Wars»-Schöpfer George Lucas und Steven Spielberg hatten ihn zum Vorsprechen für die Abenteuerreihe «Indiana Jones» eingeladen und dem schnauzbärtigen Neuling grünes Licht für die Hauptrolle gegeben. Doch weil er mit dem Sender CBS unter Vertrag stand, musste Selleck die «Indy»-Traumrolle ausschlagen - sie ging an Harrison Ford. Der wurde als draufgängerischer Professor weltberühmt. 

Sellecks Memoiren enden mit dem Ende von «Magnum», doch seine Karriere ging weiter. Die Filmkomödie «Noch drei Männer, noch ein Baby» (1987) war ein Kassenschlager, in der Kleinstadtkomödie «In & Out» (1997) spielte er einen schwulen Reporter, in mehreren Folgen der Sitcom «Friends» trat er als Dr. Richard Burke auf. 

Keine Pläne für das runde Jubiläum

Für seinen 80. Geburtstag hat er offenbar keine großen Pläne. Er versuche, die Jahre nicht mehr zu zählen, witzelte er im Dezember im «Parade»-Interview. «Schon vor einer Weile habe ich damit aufgehört, Geburtstage zu feiern.» Vielleicht ein Abendessen mit seiner Frau und seinen Geschwistern, sagte Selleck. Er wolle daraus «keine große Sache machen».

© dpa-infocom, dpa:250129-930-358607/1